Rund 13.200 Menschen sind Schätzungen zufolge in Österreich an MS erkrankt. Obschon die Diagnose in der Regel zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr erfolgt, sind immer häufiger auch jüngere Menschen davon betroffen. Sie befinden sich gerade in einer Zeit, wo sie sich im Leben noch orientieren müssen, in der Themen wie berufliche Zukunft, Beziehungen oder FreundInnen wichtig sind.
Umgang mit der Diagnose
Die Diagnose MS ist zunächst einmal ein Schock. Tausend Gedanken wirbeln einem durch den Kopf. Die Unwissenheit über den Krankheitsverlauf und die therapeutischen Möglichkeiten führt zu großen Ängsten die eigene Zukunft betreffend. Gerade am Anfang ist daher wichtig, sich der Familie anzuvertrauen. Mit den Eltern oder Geschwistern kann man frei über seine Ängste sprechen und Strategien zum weiteren Umgang mit der Erkrankung entwickeln. Im nächsten Schritt ist es vor allem wichtig, sich zu informieren: über die Krankheit, Therapieoptionen, Hilfsangebote und MS-Service Beratungsstellen. Information kann Ängste nehmen und ein erster Schritt zu einem besseren Umgang mit der Krankheit sein. Nach und nach kann man dann überlegen, wem man außer der Familie noch von der Krankheit erzählen möchte.
Unterstützung im Freundeskreis
Gerade bei jungen MS-Betroffenen, die beispielsweise noch zur Schule gehen oder mitten im Studium stecken, ist der Freundeskreis nicht nur Zentrum des täglichen Lebens, sondern auch eine bedeutende emotionale Stütze. Hier stellt sich die Frage, ob und wem man von der Krankheit erzählen möchte. Grundsätzlich muss schließlich nicht jeder von der Erkrankung wissen. Allerdings kann ein offener Umgang damit auch vieles erleichtern. Denn FreundInnen können schließlich nur verstehen und Rücksicht nehmen, wenn sie genau wissen, wieso man sich vielleicht gerade so lustlos verhält. Und gerade wenn es einem mal schlechter geht, wird man leichter Verständnis finden, wenn andere die Gründe besser, kennen. Das kann heißen, dass man auf der nächsten Party vielleicht nicht bis um vier Uhr morgens tanzt oder sich bei alkoholischen Getränken besonders zurückhält.
Trotzdem kann man natürlich mit FreundInnen um die Häuser ziehen, Partys feiern und das Leben genießen – nur alles im eigenen Rhythmus, mit einem offenen Ohr für die Bedürfnisse des eigenen Körpers und so intensiv wie man sich jeweils gerade fühlt.
Autor: MS-Service
Quelle: MSeitenweise 3/2017, S. 4