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Kaum eine andere Erkrankung des zentralen Nervensystems äußert sich mit so vielen verschiedenen Beschwerden wie die Multiple Sklerose (MS). Dabei ist auch die Behandlung enorm vielseitig. Die Therapie umfasst diverse Maßnahmen und wird individuell an den Krankheitsverlauf von Patientinnen und Patienten angepasst. Sie sollte so früh wie möglich begonnen werden, um der MS und ihren Symptomen frühzeitig entgegenzuwirken und das Risiko für langfristige Einschränkungen möglichst zu minimieren.

Behandlung der Multiplen Sklerose: Die drei Säulen

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Multiple Sklerose ist bis heute eine nicht heilbare Erkrankung. Dank intensiver Forschung, neuer Medikamente und innovativer Therapieansätze hat sich die Bandbreite der Behandlungsmöglichkeiten bei MS in den letzten zwei Jahrzehnten aber erheblich erweitert. Grundlegend setzt sich die Therapie aus drei Säulen zusammen, die miteinander kombiniert und auf jede Patientin und jeden Patienten individuell zugeschnitten wird. Abhängig von der MS-Verlaufsform, dem Krankheitsstadium, den vorherrschenden Krankheitszeichen und den persönlichen Bedürfnissen werden die einzelnen Behandlungsmethoden bei MS unterschiedlich gewichtet.

Schubbehandlung

Diese Therapie bei MS ist darauf ausgerichtet, die entzündlichen Prozesse im zentralen Nervensystem während eines akuten Schubs zu reduzieren und die damit verbundenen Beschwerden zu lindern. Zur Schubbehandlung werden kurzzeitig Glukokortikoide angewendet. In seltenen Fällen erhalten Betroffene eine Blutwäsche. Mehr zu diesem Thema finden Sie in diesem Beitrag.

Verlaufsmodifizierende Therapie

Diese Therapie wird zur langfristigen Behandlung der MS eingesetzt. Sie verfolgt das Ziel, die entzündliche Krankheitsaktivität zu vermindern und dadurch die Schwere und Häufigkeit von Schüben zu reduzieren. Die verlaufsmodifizierende Therapie soll auf diese Weise den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen und das Fortschreiten von Beeinträchtigungen verlangsamen. Für die Langzeitbehandlung der MS stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Von welchen Faktoren die Auswahl des Wirkstoffs abhängt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Symptomatische Behandlung

Wenn die Erkrankung bereits Beeinträchtigungen hinterlassen hat, kommen symptomatische Therapiemaßnahmen zum Einsatz. Sie sind – wie der Name schon sagt – gezielt auf die individuellen Symptome zugeschnitten. Die Behandlungsmöglichkeiten bei MS sind vielfältig und beinhalten medikamentöse und nicht medikamentöse Therapien. Da die symptomatische Behandlung der Multiplen Sklerose meist interdisziplinär erfolgt, also in Zusammenarbeit verschiedener Fachgebiete, nimmt die Rehabilitation eine immer größere Rolle ein. Mehr zur symptomatischen Behandlung lesen Sie in diesem Beitrag.

Das Therapieansprechen beurteilen

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Um zu beurteilen, wie gut die verordnete Therapie wirkt, sind regelmäßige Verlaufskontrollen empfohlen. Hierzu zählen sowohl körperliche Untersuchungen als auch die Überprüfung von entzündlichen Herden durch bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT). Dieses Verfahren ermöglicht es, die Entwicklung der Erkrankung im Laufe der Jahre zu überwachen und rechtzeitig Anzeichen von Krankheitsaktivität festzustellen. Zeigen sich körperlich oder magnettomographisch Hinweise für eine entzündliche Aktivität, sollte frühzeitig eine Therapieänderung in Betracht gezogen werden, um die Schädigung von Nervenzellen zu minimieren.

Therapieoptimierung: Die Multiple Sklerose dauerhaft richtig behandeln

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Das Ziel der Behandlung bei Multipler Sklerose besteht darin, die Krankheitsaktivität zu stabilisieren, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen und eine gute Lebensqualität zu erhalten. Wenn trotz längerer Anwendung die gewünschten Ergebnisse nicht erreicht werden, empfiehlt es sich, mit Ihrer Neurologin oder Ihrem Neurologen darüber zu sprechen, ob es möglicherweise besser geeignete Therapieoptionen für Sie gibt. Aber nicht nur das fehlende Ansprechen auf eine bestehende Therapie kann Grund für eine Therapieänderung sein, auch weitere Faktoren können eine Anpassung der MS-Behandlung erforderlich machen.

  • Krankheitsprogression: Schreitet trotz einer verlaufsmodifizierenden Therapie die Krankheit weiter fort und treten neue Beeinträchtigungen oder neue Entzündungsherde im MRT auf, kann ein Wechsel auf ein stärker wirksames Medikament zur Behandlung der MS notwendig sein.
  • Unverträglichkeiten und/oder Nebenwirkungen: Ein Therapiewechsel sollte auch in Betracht gezogen werden, wenn Sie das bisher verschriebene Medikament nicht (mehr) vertragen oder belastende Nebenwirkungen auftreten.
  • Änderung der persönlichen Bedürfnisse: Die MS-Therapie sollte immer den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen entsprechen. Falls sich Ihre Lebenssituation ändert, zum Beispiel durch einen Kinderwunsch oder eine Schwangerschaft, sollte die Behandlung der Multiplen Sklerose entsprechend frühzeitig angepasst werden.
  • Probleme mit der Therapietreue: Wenn die Art der Medikamenteneinnahme es erschwert, die Therapie konsequent durchzuführen, sollte ein Wechsel auf ein Präparat mit einer anderen Verabreichungsform erwogen werden.
  • Fortschritte in der Therapie: Immer wieder werden neue Medikamente und Therapieansätze zur Behandlung der Multiplen Sklerose entwickelt, die möglicherweise effektiver oder besser verträglich sind. Eine Umstellung auf eine solche verbesserte Therapie kann unter Umständen in Betracht gezogen werden.

Die Entscheidung für eine Therapieanpassung sollten Sie immer in enger Absprache mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt treffen, um die bestmögliche Behandlung für Ihre individuelle Situation sicherzustellen.

Aktives Engagement ist bei Ihrer MS-Behandlung von großer Bedeutung. Beobachten Sie Ihre Symptome aufmerksam und melden Sie Verschlechterungen frühzeitig Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Eine rechtzeitige Therapieanpassung kann das Fortschreiten der MS verlangsamen. Es ist wichtig, dass Sie auch Ihre persönlichen Wünsche und Erwartungen äußern. Eine offene Kommunikation unterstützt Sie darin, gut informierte Entscheidungen für die Behandlung Ihrer Multiplen Sklerose zu treffen.
Bevor Sie eine Änderung Ihrer MS-Therapie in Betracht ziehen, informieren Sie sich über das neue Medikament, einschließlich der Einnahmeform, der möglichen Nebenwirkungen und der notwendigen Kontrolltermine.

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