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Gefühlsstörungen in den Armen und Beinen sind oft das erste Krankheitsanzeichen bei der Multiplen Sklerose (MS). Neben Taubheitsgefühlen sind bei der MS weitere Missempfindungen wie Kribbeln möglich.

Bei der Multiplen Sklerose wird aufgrund von Entzündungsreaktionen die Myelinschicht der Nervenfasern zerstört, die wie ein Mantel den Großteil dieser Fasern umgibt. Auch darunter liegende Nervenfasern, die Sinnesinformationen weiterleiten, können Schaden nehmen. Eine mögliche Folge bei der MS sind daher Empfindungsstörungen. Sie können sich in einem bestimmten Körperteil bemerkbar machen oder eine komplette Körperseite betreffen. Zu diesen Beschwerden zählen:

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  • Taubheitsgefühle bis hin zur Schmerzunempfindlichkeit
  • Missempfindungen wie Kribbeln in den Beinen oder Armen
  • Kälte- oder Wärmegefühl etwa im Bein ohne äußeren Auslöser
  • Schmerzen bei Berührung
  • herabgesetztes Vibrations- und Lageempfinden (Wahrnehmung von Vibrationen und Eigenwahrnehmung des Körpers im Raum)
  • Nackenbeugezeichen

Einige Betroffene berichten auch, dass sie Objekte in den Händen nicht mehr deutlich spüren. In der Folge fallen oder rutschen ihnen zum Beispiel Gläser aus der Hand – besonders, wenn sie nicht hinsehen.

Ein Ausrufezeichen in einer Sprechblase.

Exkurs: Nackenbeugezeichen (Lhermitte-Zeichen)

Das Nackenbeugezeichen ist ein Symptom, das beim Vorbeugen des Kopfes auftreten kann. Die Medizin spricht hier auch vom Lhermitte-Zeichen. Betroffene spüren entlang des Rückens abwärts wandernde elektrisierende Missempfindungen, die auch als prickelndes Gefühl beschrieben werden.Dahinter steckt wahrscheinlich eine Reizung der Hinterstränge (Bündel aus Nervenfasern), die das Rückenmark umschließen.In der Regel dauert die Empfindung nur kurz an und verschwindet wieder, sobald die betroffene Person den Nacken aufrichtet. Wichtig: Das Nackenbeugezeichen kann auch auf andere Erkrankungen hindeuten.

Habe ich MS, wenn mir nachts die Hände einschlafen? Diese Frage beschäftigt einige Menschen. Es gilt: Hinter einer eingeschlafenen Hand in der Nacht steckt oftmals ein eingeengter Nerv im Handgelenk, der medizinische Fachbegriff dafür ist Karpaltunnelsyndrom. Zur Therapie erhalten Betroffene zunächst eine Schiene für die Nacht, die ein Abknicken des Handgelenks verhindert. Liegt der Kopf im Schlaf auf der Hand, kann das ebenfalls ein Grund sein. Taubheitsgefühle und Gefühlsstörungen in der Nacht sollten Sie am besten immer ärztlich abklären lassen.

Fragezeichen in einer Sprechblase.

Diagnose von Empfindungsstörungen bei MS

Empfindungsstörungen werden im Rahmen einer neurologischen Untersuchung festgestellt. Medizinerinnen und Mediziner testen unter anderem das Temperaturempfinden, indem sie die Haut mit Gegenständen unterschiedlicher Temperatur und ausreichender Größe berühren. Durch die Messung der Nervenleitgeschwindigkeiten können sie zudem Rückschlüsse auf die Funktionstüchtigkeit verschiedener Nervenbahnen ziehen.

Therapie von Sensibilitätsstörungen bei MS

Zur Behandlung von Empfindungsstörungen bei MS können ergotherapeutische und physiotherapeutische Verfahren zum Einsatz kommen. In der Regel führen Therapeutinnen und Therapeuten mit Betroffenen ein Sensibilitätstraining durch, um die Wahrnehmung von Reizen wie Temperatur, Druck und Vibration zu fördern. Das erfolgt beispielsweise mithilfe einer Vibrationsmassage, bei der eine elektrische Zahnbürste an den Fingerspitzen angesetzt und über die Handflächen bewegt wird.