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Kognitive Fähigkeiten sind geistige Fähigkeiten, die mit dem Wahrnehmen, Planen, Merken, Erinnern und Denken zu tun haben. Welchen Einfluss kann die chronische Erkrankung MS auf die Kognition haben? Bis zu zwei Drittel der Patientinnen und Patienten mit MS sind von kognitiven Einschränkungen betroffen. Gemeint sind damit vor allem Störungen der Aufmerksamkeit, des Gedächtnisses und der Konzentrationsfähigkeit.

MS und Kognition: Wie sich kognitive Störungen bei MS äußern

Kognitive Störungen treten bei MS individuell sehr unterschiedlich auf. 

Zu den häufigsten kognitiven Störungen bei MS gehören:1

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  • Beeinträchtigungen der Aufmerksamkeit (z. B. nachlassende Fähigkeit, sich auf eine Sache zu konzentrieren)
  • Verlangsamte Verarbeitung von Informationen
  • Gedächtnisprobleme (zum Beispiel Schwierigkeiten, neu Gelerntes zu behalten)
  • Probleme beim räumlichen Sehen
  • Einschränkungen im problemlösenden Denken und in der Aufgabenplanung

Kognitive Störungen können bei MS auch schon zu Beginn der Erkrankung auftreten. Im Lauf der Jahre nehmen die Beeinträchtigungen zu und können irgendwann dazu führen, dass der bisherige Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann. 

Diagnose kognitiver Störungen bei MS

Ärztinnen und Ärzte diagnostizieren kognitive Störungen im Rahmen einer mehrstufigen neuropsychologischen Untersuchung. Dazu gehört als Erstes das ausführliche Gespräch (Anamnese) zur Erfassung unterschwelliger und bewusst wahrgenommener Beeinträchtigungen. Dieses Gespräch, an dem auch Angehörige teilnehmen und in dem sie von ihren Eindrücken berichten können, bildet die Grundlage für die weitere Untersuchung.

Die Art und das Ausmaß kognitiver Beeinträchtigungen können über verschiedene neuropsychologische Tests, sogenannte Screenings, erfasst werden. Anerkannte Verfahren sind der Symbol Digit Modalities Test (SDMT) und das Brief International Cognitive Assessment for MS (BICAMS). Während der SDMT sehr gut geeignet ist, die kognitive Verlangsamung zu erfassen, ist das BICAMS umfassender aufgebaut: Es testet und erfasst gleich drei kognitive Leistungsbereiche. 

Stellen Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Anamnese und der Screenings kognitive Störungen bei MS fest, kommen zusätzlich computergestützte Diagnostikverfahren zum Einsatz.

MS und Kognition: Kognitive Übungen und weitere Behandlungsmöglichkeiten

Abhängig von der Art der kognitiven Störung gibt es bei MS zielgerichtete kognitive Übungen und Trainingsmethoden – wie zum Beispiel digitale kognitive Übungen am PC. Sie können helfen, den Beeinträchtigungen entgegenzuwirken. Dafür müssen Patientinnen und Patienten mit MS die kognitiven Übungen allerdings regelmäßig durchführen. Wichtig außerdem: Das Training kognitiver Funktionen muss immer auf die spezifische Einschränkung ausgerichtet sein. 

Betroffene sollten grundsätzlich alle Maßnahmen zur Behandlung kognitiver Störungen bei MS mit ihrer behandelnden Ärztin oder ihrem behandelnden Arzt besprechen und abstimmen. Zu diesen Maßnahmen gehört auch regelmäßige körperliche Aktivität. Medikamente sollten zur Behandlung kognitiver Einschränkungen hingegen nicht eingesetzt werden.

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Unterstützend können Patientinnen und Patienten unter anderem die folgenden Hilfsmittel und Strategien anwenden, um trotz kognitiver Beeinträchtigungen wie verminderter Merkfähigkeit im Alltag weiterhin gut zurechtzukommen:

  • Zeitmanagement: Eine gute Vorausplanung mit genügend Zeitpuffern kann Alltagsstress reduzieren.
  • Arbeitsumgebung: Vermeidbare Ablenkungen wie ein Radiogerät am Schreibtisch sind schnell weggeräumt.
  • Erinnerungshilfen: Notizbücher, Kalender und elektronische Erinnerungshilfen wie Wecker oder Smartphone unterstützen dabei, Termine einzuhalten und Aufgaben termingerecht zu erledigen.

Quellen

  1. DMSG und AMSEL. Kognitive Probleme bei MS – Grundlagen. https://www.dmsg.de/ms-kognition/kognitive_problem.html, zuletzt aufgerufen am 15.02.2024.