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Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS), also der Nervenstrukturen in Gehirn und Rückenmark. Bei MS werden Nerven an unterschiedlichsten Stellen des ZNS geschädigt. Daraus können sich vielfältige neurologische Symptome entwickeln, weshalb die Multiple Sklerose als die „Krankheit mit 1.000 Gesichtern“ gilt.

Was ist das Typische an MS? Zunehmende Zerstörung von Nervenfasern

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Im zentralen Nervensystem befinden sich unzählige Nerven und Nervenstrukturen, über die wichtige Körperfunktionen wie das Sehen, das Hören, die Verdauung, die Muskeltätigkeit und viele weitere Prozesse gesteuert werden. Auch problemlösendes Denken, das Gedächtnis und alle sonstigen kognitiven Leistungen des Gehirns sind abhängig von funktionierenden Nervenstrukturen des ZNS.

Essenzielles Kennzeichen der MS: Bei der Multiplen Sklerose kommt es aufgrund einer Fehlfunktion des Immunsystems zu einer fortschreitenden Schädigung dieser Nervenstrukturen. Körpereigene Abwehrzellen attackieren und zerstören die Schutzhülle der Nervenfasern. Dadurch wird die Kommunikation zwischen den einzelnen Nervenzellen gestört, schließlich kann auch die geschädigte Nervenzelle selbst Schaden nehmen und absterben.

Damit Signale zwischen einzelnen Nervenzellen sicher und schnell weitergegeben werden, sind die Nervenfortsätze (Axone) mit einer Schutzschicht aus Myelin umgeben. Diese fetthaltige Isolierung wird auch Myelin- oder Nervenscheide genannt.

Ein Ausrufezeichen in einer Sprechblase.

Aus den Nervenschädigungen entwickelt sich im MS-Verlauf eine zunehmende Störung der Kommunikation innerhalb des zentralen Nervensystems und in der Kommunikation mit den Organen und Muskeln. Je nachdem, welche Bereiche des ZNS diese Nervenschädigungen (in der Fachsprache: Läsionen) aufweisen, äußern sich die spürbaren Anzeichen der MS, also die Symptome, unterschiedlich.

Was ist bei MS die häufigste Verlaufsform?

Neue Symptome treten in den ersten Jahren der MS-Erkrankung in der Regel im Rahmen von Krankheitsschüben auf: Bis zu 90 Prozent der neu diagnostizierten Patientinnen und Patienten haben eine schubförmige MS, sie ist somit mit Abstand die häufigste Verlaufsform.1 Deutlich seltener ist eine Multiple Sklerose, die von Beginn an kontinuierlich voranschreitet, ohne dass Schübe auftreten, diese Form der MS wird primär progrediente MS (PPMS) genannt. Bei der sekundär progredienter Multipler Sklerose (SPMS) verläuft die Krankheit anfangs schubhaft, diese werden im Krankheitsverlauf aber weniger.

Mehr zu den Verlaufsformen der Multiplen Sklerose lesen Sie in diesem Beitrag.

Bei Menschen mit schubförmiger MS können sich – insbesondere in den Anfangsjahren der Erkrankung – geschädigte Nerven nach einem Schub ganz oder teilweise regenerieren. Dadurch ist es auch möglich, dass sich Symptome wie Empfindungsstörungen nach einem Schub allmählich komplett oder zum Teil zurückbilden.

Ärztinnen und Ärzte wenden zur Standardbehandlung von Schüben eine Schubtherapie mit Glukokortikosteroiden an. Auch über eine Immuntherapie sollten MS-Betroffene frühzeitig im Krankheitsverlauf mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt sprechen: Diese Therapie verfolgt das Behandlungsziel, den Verlauf der MS langfristig günstig zu beeinflussen.

Was ist bei MS der zugrunde liegende Auslöser?

Bis heute sind die Ursachen der Multiplen Sklerose noch nicht komplett erforscht und geklärt. Die medizinische Forschung geht jedoch davon aus, dass mehrere Einflussfaktoren zusammen auftreten müssen, damit sich eine Multiple Sklerose entwickelt.

MS ist nicht im klassischen Sinne vererbbar, Betroffene geben sie also nicht „automatisch“ an ihre Kinder weiter. Es wird jedoch eine gewisse genetische Veranlagung vermutet, eine MS zu entwickeln. Offenbar müssen aber noch weitere Bedingungen erfüllt sein, damit eine MS-Erkrankung tatsächlich entsteht. Als mögliche begünstigende Faktoren gelten unter anderem Virusinfektionen (zum Beispiel mit Epstein-Barr-Viren), ein Vitamin-D-Mangel und das Rauchen.

Wie häufig tritt MS in Österreich und weltweit auf?

Die chronische Krankheit MS ist bei jungen Erwachsenen die häufigste entzündliche Erkrankung des ZNS, die zu Behinderungen führen kann. In Österreich sind etwa 13.500 Personen von MS betroffen, weltweit sind es laut Schätzungen etwa 2,8 Millionen Menschen.2,3

Frauen sind zwei- bis dreimal so häufig betroffen wie Männer. Bei der Erstdiagnose sind die Betroffenen meist zwischen 20 und 40 Jahre alt, aber auch Kinder und Jugendliche können an Multipler Sklerose erkranken.2,3

Quellen

  1. Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs. Multiple Sklerose, Verlauf https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/gehirn-nerven/multiple-sklerose/verlauf.html, zuletzt aufgerufen am 15.02.2024.
  2. Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft. Was ist Multiple Sklerose (MS)? https://www.dmsg.de/multiple-sklerose/was-ist-ms, zuletzt aufgerufen am 15.02.2024.
  3. Österreichische Multiple Sklerose Gesellschaft. Multiple Sklerose. https://www.oemsg.at/multiple-sklerose/, zuletzt aufgerufen am 15.02.2024.