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In den letzten zwei Jahrzehnten haben sich die Möglichkeiten, MS zu behandeln, dank neuer Medikamente und neuer Behandlungsansätze gegenüber früher deutlich erweitert. Dabei richtet sich die Wahl der Behandlung nach der Krankheitsaktivität, das heißt danach, ob ein akuter Schub, eine milde (auch moderate) oder eine aktive/hochaktive Verlaufsform vorliegt.1

Bei der Schubtherapie wird zur effektiven Behandlung der akuten Entzündung für einen begrenzten Zeitraum hochdosiertes Kortison (fachsprachlich: Glukokortikosteroide) intravenös verabreicht. Wird bei einem einmaligen oder einem wiederholten Behandlungszyklus von jeweils einigen Tagen keine Besserung erzielt, kann eine Blutwäsche („Plasmapherese“) durchgeführt werden – ein therapeutisches Verfahren, das der Dialyse bei Nierenpatienten ähnelt.2

Verlaufsmodifizierende Therapie oder Basistherapie

Sie dient dazu, die Krankheit zu kontrollieren – das heißt, die Symptome günstig zu beeinflussen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und neue Schübe möglichst zu verhindern oder zumindest deren Schweregrad zu vermindern.2 Da die MS eine Autoimmunerkrankung ist, werden Medikamente eingesetzt, die regulierend in das Immunsystem eingreifen (Immunmodulatoren) oder die die Fehlsteuerung des Immunsystems unterdrücken (Immunsuppressiva).3

Unter Optimierungstherapie versteht man die Erweiterung der Basistherapie mit einem anderen Medikament oder den kompletten Wechsel auf ein anderes Medikament, wenn beispielsweise trotz der eingesetzten Basistherapeutika die Schubrate hoch oder der Krankheitsverlauf von Beginn an hochaktiv ist.1,2

Lebensqualität verbessernde Therapie

Zu dem multimodalen Therapiekonzept, das bei MS-Patienten angewendet wird, gehört auch die unterstützende oder symptomatische Therapie. Hierbei handelt es sich um medikamentöse und nicht medikamentöse Maßnahmen zur Verbesserung von sozialer Teilhabe und Lebensqualität der Patienten, wie etwa Physio- und Psychotherapie, Ergotherapie und Logopädie sowie stationäre und/oder ambulante Rehabilitationsmaßnahmen.

Auch die MS-Patienten selbst können, im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Bedürfnisse, Einfluss auf das Wohlbefinden und damit auf einen positiven Krankheitsverlauf nehmen – beispielsweise mit Bewegung, ausreichendem Schlaf, sozialen Kontakten und Unternehmungen, die ihnen Freude bereiten.

 

Quellen

  1. DNG-Leitlinien, Stand 2021, Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose. Aufgerufen unter https://dgn.org/leitlinien/ll-030-050-diagnose-und-therapie-der-multiplen-sklerose-neuromyelitis-optica-spektrum-erkrankungen-und-mog-igg-assoziierten-erkrankungen/
  2. Neurologen und Psychiater im Netz. Aufgerufen unter http://www.neurologen-und-psychiater-im- netz.org/neurologie/erkrankungen/multiple-sklerose-ms/krankheitsbild
  3. Österreichische Gesellschaft für Neuropsychopharmakologie und Biologische Psychiatrie. Therapeutische Optionen bei Multipler Sklerose. Aufgerufen unter http://oegpb.at/2015/04/19/therapeutische-optionen-bei-multipler-sklerose