Zu einer der größten Herausforderungen bei einer chronischen Krankheit wie der Multiplen Sklerose gehört sicher das konsequente Einhalten der ärztlich mit Ihnen getroffenen Therapieabsprache/-n („Therapietreue“). Gerade in beschwerdefreien Krankheitsphasen fällt es vielen Patienten – verständlicherweise – schwer, den Behandlungsnutzen zu sehen und die Einnahme der Medikamente regelmäßig zu befolgen. Lässt sich Therapietreue (oder fachsprachlich: Adhärenz) lernen?
Adhärenz – was ist das?
Die Zeiten, in denen Ärzte ihren Patienten eine Therapie ohne Rücksicht auf deren Einwände, Bedenken oder Sorgen „verpasst“ haben, sind glücklicherweise vorbei. Grundpfeiler einer erfolgreichen Therapie sind die zwischen Patienten und Arzt/Pflegepersonal getroffenen Vereinbarungen. Kommunikation und Festlegen der Behandlungsziele auf Augenhöhe – das ist Adhärenz.1

Adhärenz ist …
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Konsequentes Befolgen des gemeinsam beschlossenen Behandlungsplans
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Regelmäßige Einnahme verschriebener Arzneimittel
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Einhalten besprochener Lebensstiländerungen (Diäten, Sport, ...)
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Einhalten vereinbarter Termine1
Eine weitere Definition für Adhärenz lautet: „Es wird nach dem größten gemeinsamen Nenner (‚shared decision making‘) gesucht. Der Schwerpunkt liegt auf der Stabilisierung der Erkrankten, sie werden als mündig wahrgenommen – auch in ihren Widersprüchen. Der Patient nimmt eine aktive Rolle innerhalb eines Behandlungsprozesses ein und wird geschulter Experte für seine Erkrankung …“.2
Therapietreue beeinflusst den Behandlungserfolg nachhaltig. Das wissen vermutlich auch die meisten Patienten. Was also sind die Hindernisse, die sich trotz aller Einsicht manchmal in den Weg stellen? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nennt fünf Faktoren, die Adhärenz beeinflussen.1
